Nach meinem doch sehr kalten Trip nach China ging es über Nacht nach Johannesburg. Kollegen die hier zum ersten Mal sind gehen meist auf eine Tour zu einem nicht weit entfernten Park um Giraffen zu füttern oder Löwen Babys zu streicheln, das habe ich bereits letztes Jahr gemacht und wollte mir das Geld dafür dieses Mal sparen, zumal ich gelesen habe, dass der Park, leider wie der Tiger Tempel in Bangkok auch, die Babys durchs Futter mit Mittelchen versetzt um sich ruhiger werden zu lassen, also ist das Thema dann auch erledigt. Löwen gehören eben in die freie Wildbahn und nicht in einen Streichelzoo, auch wenn sie sooo süß sind...
Ich habe mir also einen entspannten Tag in Johannesburg gemacht. Das Hotel in dem wir untergebracht sind liegt nicht im Stadtzentrum, was nach wie vor nicht als sonderlich sicher gilt, sondern im Gebiet Melrose Arch: einem auf dem Papier durchgeplanten Stadtviertel in dem nur die teuren Firmen und Geschäfte zu finden sind.
Hier findet man auch einen guten Supermarkt, in dem ich mich mit Weinen und Obst eindeckte.
Zurück in Dubai dann hieß es entspannen, denn es stand eine harte Woche bevor: ein knapper Chicago Flug und direkt danach einer nach Nigeria.
(Kollegen haben sich einen Spaß daraus gemacht, Brötchen mit Gesichtern zu verzieren :-D)
Dubai-Chicago dauert rund 14h. Zudem fliegen wir die Strecke auf einer kleinen Boeing, einer 777-200LR mit nur 220 Plätzen in der Economy, im Gegensatz zur 777-300 mit 310 Plätzen oder gar dem A380 mit 410 Sitzen ein wahres Paradies.
Der Hinflug war voll gepackt mit meiner Lieblingskultur, Indern... (IRONIE!). Ich bin selten auf einem Flug so oft beschimpft und angeschrien worden wie in diesen 14h. Die meisten Ausraster galten jedoch nicht meiner Wenigkeit sondern schlichtweg der Tatsache, dass die Menschen mit sich selbst total unzufrieden waren und das nun an einer Uniform auslassen mussten...
Umso dankbarer war ich dann für die 3.45h Pause, die ich damit verbrachte zwei tolle Filme zu schauen: Big Hero 6 und Dracula Untold.
Erfrischt ging es an die letzten paar Stunden bevor die Landung anstand.
Chicago bot Schnee ohne Grenzen gepaart mit Wind, eine nicht zu unterschätzende Mischung. Nicht umsonst nennt sich Chicago "The Windy City".
Es war mein zweites Mal in dieser tollen Stadt. Ich habe viele tolle Großstädte bisher gesehen, jedoch ist keine so organisiert wie Chicago, selbst meine Traumstadt Seattle nicht. Die Straßen sind durchweg sauber, wenig Obdachlose betteln an den Ecken, gute Infrastruktur erleichtert das voran kommen auch in dichtem Schneetreiben.
Nach gut einer Stunde Busfahrt kamen wir im Hotel an und ich plante mit einem meiner Vorgesetzten den Abend.
Da der Rest sich entweder direkt fürs Bett entschied oder noch in eine nahe Mall zum shoppen wollte, blieb es bei uns beiden.
So zogen also Deutschland und Sri Lanka los, durch den Schnee, zu Bubba Gump Shrimp. Wer Forrest Gump gesehen hat, dem wird dieser Name etwas sagen. Eine Kette in den USA, die sich komplett auf den Film eingestellt hat. Von Getränken hin zu Essen hat alles etwas mit dem Film zu tun.
Das witzige: auf jedem Tisch steht ein Schildhalter mit zwei Schildern, Run Forrest Run und Stop Forrest Stop. Je nachdem welches Schild man umdreht kommt der Kellner oder eben nicht...
Ich kann in den USA in der ersten Nacht nie sonderlich lang und gut schlafen, egal wie erschöpft ich vorher bin. So auch dieses Mal, um halb fünf war ich hellwach.
So machte ich mich also fertig, packte mich in so viele Lagen Kleidung wie nur möglich (-10 Grad) und stapfte ins Stadtzentrum los.
Ich habe vorher, wie sonst auch, recherchiert und einen kleinen Diner gefunden, 10min entfernt vom Hotel, der alles bot was ich zum Früchstück in den USA brauche: Kaffee ohne Ende, Pancakes und Speck (ja auf einem Teller...).
Gut gestärkt ging es dann daran, meine Liste abzuarbeiten. Ich wollte ein paar Kleinigkeiten einkaufen und noch etwas von der Stadt sehen, die ich 2012 zuletzt besucht hatte.
Unterwegs stieß ich auf einen Boeing Store, was nicht sonderlich gut für meinen Geldbeutel war...
Ich genoss den Tag im Schnee und entschied mich als Abschluss noch auf den Willis Tower hoch zu fahren, um die Aussicht von Chicago im Schnee zu genießen. Dabei stellte ich fest, dass sogar Lake Michigan, der die USA mit Kanada verbindet, zugefroren war. Wir sprechen hier nicht von einem kleinen See wie dem Rotter See sondern von einem der größten Gewässer in den USA...
Auf dem Rückweg nach Dubai dann die Überraschung: die Maschine war nicht wirklich voll, die Gäste aber super nett und wohl erzogen. Einige nette Gespräche fanden statt und machten die Rückreise sehr angenehm.
In Dubai angekommen hatte ich knapp 24h Zeit, bevor es mich nach Nigeria verschlug. Nicht nach Lagos sondern es ging nach Abuja, der Hauptstadt von Nigeria seit 1999.
(Äthiopien von oben)
Zum Flug selbst kann man nicht viel sagen, ein typischer Afrika Flug mit viel 'ey Brother' und wenig 'Thank you'....
Das Hotel wurde in den 70ern eröffnet und hat seitdem seinen Charme behalten, grüne Badausstattung, dicker Teppich.
Es verschlägt mich für den Rest des Monats nun meist nach Deutschland. Ich komme zweimal heim und einmal nach Hamburg und dann ist der letzte Monat in der Wüste auch schon gekommen...
(Abu Dhabi von oben)