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Sonntag, 21. Dezember 2014

Tokio Narita

Ich komme zwar durch die Arbeit an sich viel rum, bestimmte Orte sind aber sehr beliebt bei der Crew, sodass ich nicht immer dahin komme, wo ich gerne hin will... Passend ist es da, dass man durch div. Rabatte günstig in letzter Minute noch einen Sitzplatz im Flieger bekommt. Wenn dann noch ein Bekannter in der Crew ist, kann nichts mehr schief gehen.


Ich hatte nach meinen diversen Dienstplanänderungen im Dezember also nun knapp vier Tage komplett frei, was also tun wenn nicht allein in Dubai rum sitzen. Virginia war unterwegs und andere Freunde auch, bis auf Fabian. Dieser war zwar auch im Dienst aber unterwegs nach Tokio Narita. Passenderweise gab es auf der Maschine noch genug Plätze. Nicht lang gefackelt, Ticket gekauft und ab dafür, 24h Tokio für umgerechnet 60Euro. Hotel konnte ich sparen da er mit mir sein Zimmer geteilt hat, Transport von und zum Flughafen war auch per Crew Shuttle gesichert, also alles so wie es sein muss, ausnahmsweise...



Der Flug war sehr ruhig und mit 9h auf der Hinstrecke auch relativ flott für meine Verhältnisse. Ausgeruht angekommen ging es ins Hotel und ans Planen was wann wie und mit wem zu sehen war. 
Tokio gilt als eine der größten Metropolen der Welt von der Größe her, hat dadurch auch zwei Flughäfen, Narita, der etwas außerhalb liegt und Haneda der quasi mitten drin angesiedelt wurde. Emirates fliegt beide täglich an.

Da Fabian die Unterkunft gestellt hat, habe ich die Planung des Aufenthalts übernommen. Es ging abends noch nach Narita, per Hotel Shuttle gut 10min entfernt. Hier wollten wir zuerst in einen typischen Club für Flugbegleiter, der sich allerdings als Raucherladen heraus stellte, sodass wir spontan eine Alternative brauchten. Durch Zufall sind wir dann auf einen Laden gestoßen der den Namen Deco nicht nur trug, sondern innen auch komplett entsprechend bestückt war. Deko aus aller Herren Länder, von Weinflaschen, über Sportschuhe hin zu alter Kriegsmunition usw. Man konnte hier alles finden.

Als wir den Laden betraten kam uns direkt komisch vor, dass wir die einzigen Männer waren, keine der Bedienungen oder Gäste war männlich, dementsprechend lautes Gekicher kam auf als wir beide, dick eingepackt in Winterklamotten (minus 2 Grad) in den Laden kamen. 
Das Essen war hervorragend und nicht zu teuer. Wir haben bis jetzt immer noch nicht raus, was es genau mit dem Laden auf sich hatte...

Am nächsten Tag wurde es wieder spontan. Auch wenn ich vorher entsprechend rausgesucht hatte, was wir machen konnten, so wurde durch die Tatsache, dass es einen Schnellzug nach Tokio gab, von dem ich vorher nichts gelesen hatte, alles etwas anders als geplant...
Wir sprangen also in den NEX nach Tokio, Stadtteil Shibuya. Auf Grund der Größe Tokios ist es nicht möglich auch nur annährend alles an einem Tag zu sehen. Shibuya ist ein relativ bekannter Stadtteil, der durch seine kleinen Gassen und neumodischen Gebäude recht schön zu erkunden ist.



Nach gut zwei Stunden Zugfahrt kamen wir an und begannen direkt vor der Tür des Bahneingangs mit dem Sightseeing. 
Die Hachiku Statue ist vielleicht nicht jedem ein Begriff, die Geschichte aber sicherlich. Es geht um den Hund Hachiku der sein Herrchen jeden Tag von der Bahnstation Shibuya abgeholt haben soll. Leider verstarb der Herr und der Hund lebte auf der Straße weiter. Er gab jedoch nicht auf und kam jeden Tag weiterhin zur Station und wartete ob sein Herrchen nicht doch noch ankommen würde. Es gibt einen gleichnamigen Film dazu, der aber nur mit vielen Taschentüchern geschaut werden sollte...




Von hier aus ging es dann weiter in die kleinen Gassen. In kleine Geschäfte, vorbei an der größten Straßenkreuzung der Welt, hin in ein kleines Lokal zur Mittagszeit.
In Japan wird nicht direkt beim Kellner bestellt, sondern in jedem Eingang steht ein Automat, an dem man per Tasten sein Essen selbst zusammen stellen kann und es auch direkt bezahlt. Der Beleg wandert dann widerum an die Bedienung. So muss keiner mehr mit Geld umgehen können und man geht leidigen Diskussionen und Menüänderungen aus dem Weg, keine schlechte Idee.




Ich habe an diesem Tag festgestellt, dass japanisches Essen absolut mein Geschmack ist. Viele beschweren sich gerne, da viele Gerichte in einer Suppenschale mit viel Suppe drin kommen, in der widerum die Nudeln, Fleisch und Gemüse schwimmen.
Die Art und Weise der Zubereitung ist jedoch äußert schmackhaft und sehr gesund dazu, vielleicht sollte ich japanisch kochen lernen...




Nach ein wenig Bummeln ging es dann per versch. Regionalbahnen zurück nach Narita. Es wurde bereits dunkel, sodass wir beim Eintreffen in Narita die große Tempelanlage leider nur noch im dunkeln bestaunen konnten.













Nichts destotrotz war diese nicht minder atemberaubend.
Ich muss hier auf jeden Fall noch einmal bei Tageslicht hin.

Japan hat mich um viele Eindrücke reicher gemacht. Mein Portemonnai ist etwas geschrumpft, da ich mich hier mit weiteren Glückskatzen eindecken konnte, die kleinen, die winken und so nett lächeln...



Mittwoch, 17. Dezember 2014

Durban

Im Dezember reiht sich einiges aneinander, ich fliege durch die verschiedensten Zeitzonen und klimatischen Bedienungen.
Gerade aus Taipei wieder gekommen ging es nach Durban, gut 12h Zeitunterschied und 20 Grad Celsius wärmer...
Während in Europa gerade Winter herrscht, ist die Südhalbkugel voll mit Sonne und Wärme...

Der Flug war wider erwartend ruhig und angenehm, sehr nette Gäste gehabt und auch ein tolles Team. Kommt nicht so oft vor diese Kombination... Dann die nächste Überraschung: Das Hotelzimmer war eine Suite über zwei Etagen... Man wurde im Hotel mit einem Begrüßungsgetränk empfangen,.... Wertschätzung der Crew wie es es kaum noch gibt auf der Welt...

Wir trafen uns abends zum gemeinsamen Essen, von 16 Leuten waren 12 da, ein super Schnitt! Sogar die beiden Jungs aus dem Cockpit waren beim Essen dabei...

Nach Rippchen, Dessert und drei Flaschen Rotwein ging es zurück ins Hotel.
Ich bin am nächsten Tag dann auf und wollte etwas von Durban sehen. Leider hat Durban nicht direkt Sehenswürdigkeit, da es eher ein Ort für Urlauber ist, die entspannt am Strand liegen wollten und ihre Ruhe genießen.
Also stand das Meer auf meinem Plan.
Leider gerate ich immer in Städte, die auf oder an einem Hügel liegen... Im Hotel sagte man mir, es wären gut 15min zu Fuß zum Strand, wer weiß wer da die Vergleiche gezogen hat, aber es dauert per Taxi bereits 15min...

Ich begann den Abstieg, der teilweise wirklich so steil war, dass selbst die Autos im ersten Gang den Berg hochgekrochen kamen. Die Einheimischen haben mich ziemlich merkwürdig beäugt, wie da der weiße Deutsche in FlipFlops den Berg runter gelaufen kam...

Am Strand angekommen wusste ich sofort, dass sich der Weg gelohnt hat.
Dieser alte Leuchtturm steht dort am Rand der Bucht, ein tolles Fotomotiv.








Der Strand an sich gleicht eher fein gemahlenem Kies als wirklichem Strand, den ich aus Dubai kenne. Dennoch wollte ich wissen wie das Wasser so ist..... Ziemlich kalt für den Sommer dort unten... Ich bin wirklich verwöhnt was Temperatur angeht, aber an die 50 Grad im Sommer in Dubai kommt auch keiner so schnell dran...





Den Rückweg trat ich dann per Taxi an, da ich nicht noch einmal die Strecke laufen wollte, vor allem nicht berg auf...

Die nächsten Tage bleiben spannend: Es geht mit einem Freund auf seinen Umlauf nach Tokio-Narita.

Taipei, das gute China

Der Dezember ist gespickt mit Zielen, die noch nicht besucht habe. Diesmal stand Taipei auf meinem Plan, auf den ich mich unfassbar gefreut habe.
Taipei gilt unter Kollegen als das gute China, gutes Essen, nette Menschen mit westlichen Manieren (also keine Würg- und Schnaubgeräusche auf offener Straße) und normalen Umgangsformen.
Der Flug stellte alles in den Schatten, was ich bisher hatte. Die Gäste waren unfassbar freundlich, haben sich mehrmals entschuldigt wenn sie ein Glas Wasser haben wollten. Wir kamen also entspannt im Hotel in der Innenstadt an.



Da es Nachmittag war, entschlossen wir uns zum Essen zu treffen (was meist unter Crew dann so abläuft, dass keiner am Ende auftaucht und man doch wieder alleine loszieht...).
Diesmal war es anders. Wir waren zu fünft, pünktlich, es konnte los gehen.
Ich hatte durch Zufall den Einfall für ein besonderes Restaurant. Eine Bekannte war einige Wochen zuvor in Taipei in einem Toiletten Restaurant, genannt Modern Toilet gewesen, das musste ich auch sehen.
Die Kollegen waren schnell überzeugt, also los, per Metro ab zum Restaurant.
Angekommen wussten wir auch direkt, dass wir richtig waren, große goldene und bunte "Schüsseln" standen vor dem Eingang.

Im Lokal war alles in Pissoir oder Toilettenform, die Sitze, die Trinkbecher, die Menüs... Sogar das Schokoeis war entsprechend präsentiert.







Resultat des Tages: Leckeres Essen in einer Toilettenschüssel präsentiert, zu gutem Preis, eine Erfahrung wert!





Da der Geburtstag einer Kollegin anstand, versackten wir in der Hotelbar, diskutierten über den Islam und seine Auswirkungen auf die Welt und wurden schließlich gegen 2Uhr nachts diskret gebeten, doch auf unsere Zimmer zu gehen :-)

Da ich noch etwas sehen wollte von Taipei, beschloss ich früh aufzustehen, was mir trotz des vorherigen Baraufenthaltes gut gelang.
Ich kann generell nicht sehr lang und gut in Hotelbetten schlafen. Der meist sind diese sehr bequem, aber dennoch misfällt mir der Gedanke, dass ich nicht alleine in diesem Bett schlafe sondern viele andere vor und nach mir.

Nach einem tollen Frühstück ging es per Metro zum Elephant Mountain, der bekannt ist für seine tolle Aussicht. Allerdings kommt man nur zu Fuß auf den Gipfel...

Der Aufstieg hat sich gelohnt, sehr sogar, aber das nächste Mal zieh ich Sportschuhe an und keine normalen Sneakers...







Wieder am Boden angekommen ging es zu div. Tempeln in ganz Taipei, wobei einer schöner und mysteriöser war als der andere...





















Nach einem entspannten Rückflug stand direkt Durban auf dem Programm...