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Samstag, 28. September 2013

Mythen, Fakten, Leben in Dubai nach einem Monat

Heute vor einem Monat bin ich morgens um halb acht in meinem Zimmer angekommen, total fertig und war gespannt was mich in den kommenden Wochen/Monaten alles erwartet.



Nach zwei Wochen hartem Safety Training habe ich nun meine Lizenzen für die Boeing 777-200/-300 und den größten Passagier Jet, der momentan gebaut wird, die A380 von Airbus.
Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht mit dem, was das Training am Ende war. Es war hart, anstrengend und trotzdem habe ich in beiden Lizenzprüfungen 98% geschafft,... Aber nun ist das durchgeschüttelt werden im Simulator und das Feuer löschen (ich spreche hier von echtem Feuer, richtig heiß und richtige PBEs, nichts fake GWI...) vorbei, schade eigentlich. Es waren zwei tolle Wochen, in denen wir nicht nur die Trainer besser kennen gelernt haben sondern auch der Kurs, sprich wir 15 Leute aus der ganzen Welt eng zusammen gerückt sind.





Dabei gab es zwischen drin so lustige Fragen wie: "Was mache ich bei Turbulenzen mit der Kanne Kaffee auf dem Trolley?" - Trinken?!
oder "I have a question... about... a previous question... could you repeat both?!" ...



Da ich sonst nicht viel vom Training posten darf, ein Bericht über das Leben in Dubai, so normal es eben irgendwie geht.
Zuerst: Frauen sind hier nicht so viel weniger Wert wie immer behauptet wird! Es gibt eigene Metro Abteile nur für Frauen, eigene Taxen, eigene Schlangen im Supermarkt, es ist alles auf Frauen ausgelegt. Nicht weil man der Mann hier auf der Strecke gelassen wird, sondern weil es aus religiösen Gründen eben nicht anders geht. 
Nur weil eine Frau in schwarzer Abaya (so heißt die schwarze Kutte) unterwegs ist, heißt dass nicht, dass ihr Mann das so möchte. Auch hier spielt die Religion eine große Rolle. Die Frauen möchten sich nicht der Öffentlichkeit präsentieren wie z.B. so manches Mädel in Deutschland, welches mit knappen Hotpants die Straßen überquert. Zudem muss gesagt werden, dass die Frauen in Abaya drunter die edelsten Kleider tragen und den edelsten und teuersten Schmuck. Ich habe selten so gut gekleidete Frauen gesehen wie hier, klar ist das meiste verdeckt, aber ein teurer Pumps lässt auf den Rest schließen.

Zum Thema Party in Dubai: Hier ist man sehr strikt was die Zeiten angeht. Um Punkt 3Uhr ist Ende. Egal wie gut die Stimmung ist, später wird es nicht, gesetzlich vorgeschrieben. In Clubs kommt keiner unter 21 rein, auch hier kein Feilschen mit dem Türsteher. Gestern Abend so geschehen: Ich war mit Mädels unterwegs und wir sind spontan vom Novotel und der dortigen Blue Blar (Jazz/Rock, Live Musik) in den Cirque le soir gewechselt. Eine Mischung aus Circus, Gruselelementen, Feuerspuckern und Trommlern, eben alles was einen guten Zirkus für Erwachsene ausmacht. Am Eingang wurden wir erst abgewiesen, da nur zwei von sechs Leuten einen Ausweis dabei hatten, der das Alter bestätigt. 

Nach einigem hin und her haben wir es dann geschafft, die übrigen Daten per Handy zu liefern, wie wäre jetzt zu lang, nur so viel: Es ist immer gut, wenn man eine Passkopie für den Arbeitgeber per Mail verschicken musste und diese Mail dann wieder aufrufen kann :-)
Hier drin angekommen (es war bereits nach eins) war sehr gute Stimmung. Aber um Punkt drei Uhr nachts war die Musik aus, die Lichter an und es war Ende. Danach ist es schlicht weg unmöglich noch weiter zu feiern, da so gut wie jeder Club schließt, mal hält sich hier an das Gesetz...









Morgen geht es mit GMT los, also meiner medizinischen Ausbildung, sollte jemand an Board sein Kind zur Welt bringen wollen (passiert statistisch einmal pro Monat in einem Flieger von Emirates) oder sonstige Krankheiten ausbrechen. 
Dann eine Woche mehr oder weniger intensives Basis Wissen und dann geht es zwei Wochen in die Service Schulung und BUMM Ende Oktober bin ich endlich wieder in der Luft...

Sonntag, 8. September 2013

Die ersten 7 Tage in Dubai

Es sind nun knapp sechs Tage vergangen, seitdem ich in Düsseldorf, abends um halb zehn in die B777 mit Ziel Dubai gestiegen bin. Da ich mich im Vorfeld auf alle Informationen gestürzt habe, die ich bekommen konnte, war ich gespannt, ob die Kabinen Besatzung Notiz von mir nehmen würde, da auf der Passagier Liste, der PIL, genau drauf steht, wer firmenintern reist.
Da der Flug mehr als hektisch verlief für die Besatzung, passiert jedoch nichts...
Ich habe später von anderen gehört, dass es stark auf den Kabinenchef ankommt, also hatte ich wohl Pech, aber gut, ich hatte trotzdem einen schönen Flug mit gutem Essen und guter Unterhaltung dank dem Film "Die Croods", kann ich sehr empfehlen, viel zu lachen :-)





Ankunft war Samstag morgen um halb acht. Von einer Mitarbeiter von Emirates begrüßt wurde ich durch die Passkontrolle geschickt, hab meinen Stempel aufs Visum bekommen und wurde dann mit einem Umschlag ausgestattet ins Taxi zur neuen Bleibe gebracht.
Auch hier gab es im Vorfeld viele Spekulationen, wo es sein würde, 4 Tage vorher wurde es dann per Nachricht im Onlineportal enthüllt, ich wohne in Sarab, Al Barari, Wadi al Safa.



Die Meinungen gehen hier auseinander, denn Sarab ist ausschließlich für Emirates Crew gebaut worden. Fünf Blöcke stehen mitten im Nirgendwo, nur durch den 24/7 Busservice der Firma mit der Außenwelt verbunden. Ich habe es bisher anders erlebt. In meinem Block ist ein kleiner Supermarkt der alles für das tägliche Leben bereithält, die einzige Wäscherei außerhalb des HQ und des Training College und ein Costa, Konkurrenz von Starbucks (günstiger :-D). Also was will man mehr?

Zurück zur Ankunft: Nach einer 40min Taxifahrt war ich nun da, total fertig aber aufgedreht, weil ich gespannt war auf meine zwei Mitbewohner, die neue Wohnung für die nächste Zeit und überhaupt alles.... Nach dem Auspacken was wesentlich flotter ging als das Packen, lernte ich meinen ersten Mitbewohner kennen, Spanier und mit viel temperamento.



Dank vorherigem Kontakt traf ich mich mittags schon mit einer Freundin aus Cairo, wir fuhren in die Stadt und ich lernte direkt das tolle Busnetz kennen, welches die Firma bereit stellt.

Nach einem kurzen Trip durch die Mall of the Emirates gings zurück in die Wohnung, wo ich Nachmittags mit einer Freundin aus Deutschland verabredet war. Wir haben uns beim OpenDay in Hamburg Anfang des Jahres kennen gelernt und sind in Kontakt geblieben. Sie fliegt bereits seit drei Monaten und ist mir eine große Hilfe bei Allem, an dieser Stelle DANKE!!! :-)

Da ich schnellstmöglich den Hotel Charakter meines Zimmers loswerden wollte, sind wir zu IKEA gefahren, um danach die Dubai Fountains vorm Burj Khalifa zu sehen.
IKEA ist wie überall auf der Welt, mit dem Unterschied dass er unglaublich gut besucht ist, die machen sicher doppelt so viel Umsatz täglich wie ein deutscher IKEA. Dazu muss man sagen, dass die Preise teilweise stark unter deutschem Niveau liegen...





Sonntags ging das Training bereits los, genannt Induction Week. Dies stattet einen mit vielen Infos rund um den neuen Job, die Krankenversicherung etc. aus. Neben Bluttests und weiteren Tests für das Residence Visum gibt es allerhand Interessante Dinge auf die Augen, Ohren und man lernt ganz nebenbei viele Interessante Menschen aus aller Welt kennen, die für die nächsten sieben Wochen die Familie ersetzen werden.
Mein Batch, also meine Gruppe an Leuten, mit denen ich das Training bestreite besteht mit mir aus 14 Leuten, von denen 12 versch. Nationalitäten vertreten sind, es wird also Spannend :-) Heute ist mein erster freier Tag, an dem ich mit ein paar Mädels erst zur Marina fahre um dann am Strand von Jumeirah zu entspannen, bei 39°C im Schatten... Dazu muss man sagen, dass die knapp 40°C anders als in Deutschland sind, da es trockene Luft ist. Klar ist es warm, aber auch irgendwo angenehm... (ich beschwere mich immer, dass es drinnen so kalt ist und gehe freiwillig raus :-D)



Morgen steht ein Besuch in einer Moschee mit der Gruppe auf dem Plan, danach ist wieder Freizeit angesagt, Sonntag geht es dann in alter/neuer Frische ab sieben Uhr morgens weiter...