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Dienstag, 30. September 2014

Urlaub und erster Flug danach

Es ging flott für ein paar Tage nach Hause.
Mittwoch Abends noch mit Familie und Freunden lecker essen, Donnerstag die Sachen gepackt und ins Saarland gefahren, zu Heikos Oma.
Hier standen nun bis Sonntag morgen ein paar entspannte Tage an, in St. Wendel, Neunkirchen und Saarbrücken, wo wir ein neues asiatischen Restaurantkonzept getestet haben: Bestellung wird auf iPads aufgegeben, 5 Gerichte pro Runde pro Person, Festpreis für zwei Stunden so viel essen wie man mag... 
Sogar die Oma mit 84 Jahren kam gut damit zurecht, wenn man den Dreh einmal raus hat :-)





Es war total schön einfach die Natur zu genießen, ohne Sand und nervige Busfahrer...
Sonntag Abend waren wir mit Sylvie und Raphi verabredet, zum Essen und Hochzeitsbilder gucken (von der Hochzeit hab ich im Juli berichtet).

Dienstag Abend noch mein Tattoo nachstehen lassen und dann ging es Mittwochs schon wieder zurück in die Wüste. 



Freitags morgens ging es nach Hongkong um einen Bekannten zu besuchen und die Stadt kennen zu lernen. Ich war bereits in Guangzhou vor nem guten Jahr, aber so viele Menschen auf einem Haufen hab ich noch nicht gesehen, es war etwas zuviel muss ich sagen...





Das Hauptbewegungsmittel in Hongkong ist eine Art Tram, Doppelstockwagen per Elektroleitungen betrieben... Es geht schnell um die Kurven, holpert stark und passt perfekt in das Bild was ich von Hongkong in kurzer Zeit bekommen konnte. Ich hatte im Vorfeld die Stadt oft mit Singapur verglichen, aber die beiden haben so gar nichts gemein. Singapur ist sauber, zwar sehr teuer aber für westliche Verhältnisse sehr geordnet, Hongkong entspricht dem typischen Bild einer chinesischen Großstadt, auch wenn es nicht direkt China untergeordnet ist, sondern, zusammen mit Macau, eine eigene Freihandelszone bildet...



Das Geld wird hier nicht von der Regierung gedruckt, sondern von jeder Bank selbst. So bekommt man Geldscheine von der HSBC, Standard Chartered, Bank of China etc. Scheine der gleichen Zahl haben nur die Farbe gemein, der Rest ist je nach Bank gestaltet, so hat die rote 100 Hongkong Dollar Note der Bank of China einen Löwen abgebildet und die der HSBC ein Denkmal in der Stadt...

Der Gegensatz von Armut und Reichtum wird einem an jeder Ecke klar, Restaurants sind eher chinesischer Standard als nur annähernd sauber... Die Toilette ist ein Loch im Boden... Und das war in einem normalen Restaurant was von außen einigermaßen normal aussah...



Voll mit diesen Eindrücken hatte ich nun zwei Tage frei, fliege morgen nach Glasgow, dann einen kurzen Flug nach Hyderabad und zurück, dann muss ich zwei Tage wieder in die Ausbildung um meine jährliche Wissensprüfung abzulegen, danach noch zwei kurze Flüge und ich komme schon wieder für vier Tage heim...

Trip Down-Under, Melboure und Auckland

Mitte September ging es dienstlich 14h nach Melbourne, an der Südspitze Australiens. Generell fliege ich mehr nach Europa und in die USA, Australien wirkt, im Gegensatz zu vielen anderen, für mich keinen direkte Reiz aus.
Nichts desto trotz war ich gespannt was mich dort erwartet, Brisbane fand ich nicht wirklich spannend, über Melbourne hört man das gleiche, aber ich bin immer offen für neues.



Da auf der Südhalbkugel die Jahreszeiten gegensätzlich laufen, ist es in Australien momentan Winter, bei frischen 8 Grad C fühlt es sich auch wirklich so an, nur mit dem Unterschied dass es dort Palmen und tropische Natur gibt, die so gar nicht in das winterliche Flair passt...






Nach einem kurzen Frühstück ging es in die Stadt. Melbourne ist bekannt dafür, weltweit das längste Tramnetz zu haben, mit der besten Verzweigung. So besitzt die Stadt eine Antik-Tramway, welche im oder gegen den Uhrzeigersinn verkehrt. Das Besondere: man braucht kein Ticket, die Fahrt, so lang man möchte ist gratis. Dazu kommt per Lautsprecher ein Guide der einem wichtige und interessante Fakten über die Stadt und die Bauten links und rechts erzählt.
Vieles davon konnte ich am ersten Tag nicht mehr aufnehmen, da ich zum Zeitpunkt in der Tram bereits gut 35h wach war...




Früh am nächsten Morgen ging es dann weiter, nach Neuseeland, Auckland. Hier war ich bereits im Februar schon einmal. Da ich die Innenstadt schon erkundet hatte, beschloss ich per Fähre nach Devonport zu fahren, dort auf den höchsten Berg Neuseelands zu steigen (85m!) und danach etwas essen zu gehen. Wetter technisch ist dort am Ende der Welt wie in England, regnerisch und windig bei kühlen 12 Grad.
Auf dem Weg den Berg hinauf liegen allerlei Geschäfte, unter anderem ein Antik- und Secondhand Buchladen, mit dessen Besitzer ich ins Gespräch kam und prompt ein Buch kaufte...





Das Wetter wurde stark windig und regnerisch, was dazu führte dass ich auf halber Strecke den Weg abbrach und mich in einem kleinen Restaurant widerfand, mit der besten Bouillabaise die ich bisher gegessen habe.



Gestärkt ging es zurück mit der Fähre und dann ins Hotel.
Am nächsten Morgen ging der Rückflug nach Melbourne, wo ich tagsdrauf noch einmal die Möglichkeit hatte, die Stadt zu erkunden.
Hinter dem Hotel beginnt der Olympiapark, den ich nur durch Zufall entdeckt hab. Dahinter beginnen die Royal Botanic Gardens mit dem Shrine of Remembrance, einer großen Pyramide in Gedenken an die Gefallenen vom 2. WK.











Von dort ging es zum Skydeck, einer Aussichtsplattform in 300m Höhe, dank angenehm klaren Wetter mit toller Aussicht.



Durch Zufall bin ich ein paar Wochen zuvor auf eine Liste gestoßen mit den weltbesten Bücherläden weltweit, u.a. in Melbourne. Der Laden Books for Cooks liegt passenderweise direkt hinter dem Hotel... Eine Stunde später, ein nettes Gespräch mit den Besitzern und mit drei Büchern bepackt ging es dann zurück ins Hotel, wo am Abend der Rückflug stattfand, der mich zurück nach Dubai brachte...

Nach der Landung hieß es flott in die Wohnung, umpacken, duschen und zurück zum Flughafen, denn ich hatte Urlaub und es ging mit der nächsten Maschine heimwärts...

Freitag, 5. September 2014

Toronto für knapp 50h...

Ich habe mich sehr auf diesen Trip gefreut. Es ging an früh morgens nach Toronto. Rund 13h Flugzeit standen auf dem Programm. Das interessante an dieser Flugzeit ist, dass man eine Ultra-Langstrecke erwartet, wie zB. Los Angeles eine ist, aber nach der Pause und den drei Service Gängen ist man schon fast da, die Zeit kommt einem nicht so lang vor, was nicht heißt, dass der Flug keine Herausforderung ist...
Am frühen Abend kamen nun wir 30 Leute in Toronto an. Schon beim Anflug fällt die Natur auf, unfassbar grün, vielleicht kommt mir das auch nur so vor, da ich hier in Dubai keine natürlichen Grünflächen vorfinde, alles was es an Bäumen hier gibt ist rein künstlich angelegt...



Das Hotel spricht für sich: Bei Auslandsbesuchen in Kanada wohnt die Queen hier, mehr muss ich dazu wohl nicht sagen... In der Eingangshalle läuft angenehme klassische Musik, man muss sich ausnahmsweise mal nicht darum kümmern wie die Koffer aus dem Bus in die Lobby kommen, überhaupt wird man hier als Crew noch wirklich wie ein normaler Gast behandelt...




Da ich vor solch langen Flügen meist nicht gut schlafen kann, weil ich einfach zu aufgeregt bin vor dem was mich erwartet, war ich ziemlich fertig. Dennoch habe ich mich aufgerafft und bin etwas die Front Street entlang gewandert, eine der Straßen mit guten Cafes und Restaurants direkt im Zentrum... Am Ende erwartete mich ein Supermarkt, in dem ich mich mit dem nötigsten versorgen konnte...





Ich hatte mich mit ein paar Kollegen dazu verabredet, am nächsten Tag zu den Niagara Fällen zu fahren, geplant war eine Tour, die vom Hotel organisiert wurde. Mir ging aber die Planung gänzlich gegen den Strich, vom Preis mal abgesehen. Also gesucht, gegoogelt und co und schließlich einen Mietwagen gefunden, mit Rabatt für fünf Leute so teuer wie einer für die Tour hätte zahlen müssen...

So ging es am nächsten morgen mit einer Überraschung los, denn ich hatte für einen Standardkombi bezahlt, bekam aber einen Sportwagen, mit Vollausstattung und etwas mehr PS unter der Haube als ich gewohnt bin...




Die Fahrt zu den Niagara Fällen war nach gut 1,5h, vorbei an Natur und Wasser, schnell vorbei und wir freuten uns endlich eine der größten Naturgewalten unserer Zeit sehen zu dürfen. An solchen Tagen wird man daran erinnert, was für ein Privileg der Job bietet, die Welt sehen zu können ohne dafür zahlen zu müssen, zumindest nicht mit Geld. Spuren hinterlässt der Job mehr als genug, die Haut verändert sich, die Reaktion auf bestimmte Dinge ebenso...

Kurz etwas zu den Fällen allgemein. Man spricht oft von den Niagara Fällen, kaum einer weiß aber dass es nicht nur ein großer Fall ist. Man unterscheidet zwei verschiedene Wasserfälle, je nach Land, die dann zusammen als Niagara Fälle gelten. Auf der USA Seite (die Wasserfälle trennen die USA und Kanada) befinden sich die kleineren American Falls. Das was man meist auf Bildern zu sehen bekommt sind die sog. Horseshoe Falls, auf kanadischer Seite.

Fast schon typisch amerikanisch muss man sagen, mutet das Besucherzentrum an: Viele Restaurants, Souvenirläden und natürlich Ticketstände um die einzelnen Touren gut vermarkten zu können.
Das Paket bei den Wasserfällen umfasst eine Art Kinobesuch zur Entstehung der Wasserfälle, eine Wanderung hinter die Fälle sowie eine Fahrt mit der Maid of the Mists, einem Schiff welches einen unfassbar nah an die Wassermassen heran bringt.



Los ging es mit "Fury of the Falls", besagtem Kino. Stutzig wurden wir, als am Eingang dazu blaue Plastikponchos verteilt wurden, die besonders lang und mit Kapuze ausgestattet waren... Im Vorraum wurde ein kleines Animationsvideo gezeigt, welches kindgerecht erklärt hat, wie die Niagara Fälle vor Urzeiten entstanden sind. Durch eine nächste Tür ging es in einen, nennen wir es interessanten Raum: Der Boden war nur ein Stahlgitter, es gab Streben zum festhalten, rundum war die Plattform von Wasser umgeben, die Wand bestand aus einer 360° Leinwand... 3D Kino mal anders. Es ging dann also los, mit einer richtigen Vorführung: Es fing an zu schneien und wurde schlagartig ein paar Grad kühler. Danach folgte Wasser von oben und den Seiten, zusammen mit Blitzeffekten und einer sich bewegen Plattform... Klingt schlimmer als es war. Zusammen mit der Leinwand kreierte es aber den gewünschten Effekt: man fühlte sich zu der Zeit der Entstehung zurück versetzt...



Nass und lachend kamen wir raus, begaben uns den Weg hinunter zur Tour hinter die Fälle. Ein paar Stockwerke unter unserem Parkplatz gab es dann einen gelben Poncho, den wir auch brauchten, wie wir später feststellten.
Rund 200m in den Fels geschlagen gehen zwei Tunnel, der eine endet relativ schnell an zwei Aussichtsplattformen, direkt an den Wasserfällen dran.
Dem Tunnel weiter folgend findet man kurze Zeit später zwei Durchbrüche zu den Wassermassen. An die Absperrung rangetreten kann man das Wasser spüren, ab und an sogar unfreiwillig wenn der Wind etwas Wasser hineinweht.





Nach diesem feuchten Erlebnis wollten wir nun die Wasserfälle vom Boot aus sehen und anfassen. Es ging per Bus zur Anlegestelle der Maid of the Mists. Hier mit einem pinken Poncho ausgestattet, auf dem Boot, ging es relativ zügig erst gen American Falls, dann in die Mitte der Horseshoe Falls... Beeindruckend wenn solche Massen an Wasser vor einem eine Felsfand runterfallen, das Getöse dabei, die feuchte Luft, unbeschreiblich...








Mit langsamer Erschöpfung nach einem ereignisreichen Tag begaben wir uns auf den Rückweg, zurück nach Toronto. Dank Stau und Baustellen brauchten wir diesmal die doppelte Zeit, hatten aber so die Gelegenheit das tolle Auto mit all seinen Funktionen mal richtig auszutesten...



Freitag morgens, der Tag des Abflugs, bin ich morgens in die Stadt zum Frühstück. Es hat sich bei mir so eingebürgert, dass ich, wenn ich alleine unterwegs bin, mir vorher im Internet anschaue, welche Restaurants oder Cafes ich gesehen haben muss, und diese dann je nach Tageszeit ablaufe. Ich habe so ein tolles Cafe für Frühstück und Mittagessen entdeckt, genannt "Le petit dejeuner". Belgische Waffeln zusammen mit Speck, pochiertem Ei und Lachs aus der Region, ein guter Start in den Tag...

Danach hieß es, den Sonnenschein zu nutzen und die Stadt zu erkunden. Toronto wirkt wie eine amerikanische Großstadt und ist doch anders. Man findet weniger Obdachlose oder Bettler, kaum schmutzige Ecken, die Menschen sind ganz anders gestimmt, wesentlich freundlicher und weniger oberflächlich, alles in allem organisierter als zB. New York or Houston.
Eine Sache die erstaunlich ist: Toronto mit all seinen Einkaufshäusern, großen Hotels und Ubahnstationen wird von einem Untergrundsystem verbunden, welches sich PATH nennt. Man kann also von dem Hotel, zur Ubahn, zum Einkaufszentrum und co laufen ohne einmal an die Oberfläche zu müssen und an den Ampeln warten zu müssen... Klingt etwas unfassbar, aber ist wirklich praktisch, wenn man denn weiß, wie man wohin kommt... Was ich mit meinem nicht vorhandenen Orientierungssinn schlecht kann...








Fazit: Toronto ist definitiv eine Reise Wert, tolle Stadt, gutes Essen dank der Mischung aus englischer, französischer und einheimischer Küche, frischem Fisch und Gemüse. Ich freue mich darauf hier wieder einmal her zu kommen...