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Donnerstag, 27. November 2014

Vielfliegerei

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich meinen ersten offiziellen Flug als GR2 bei Emirates. Es ging nach Guangzhou, einer Metropole in China, gut zwei Stunden von HongKong entfernt.
Ich kann mich an den Flug noch gut erinnern, es war hektisch, chaotisch, merkwürdige Gestalten als Passagiere...



Nun bin ich wieder hingeflogen.
Ich hatte eigentlich zwei Moskau Flüge, die ich jedoch für Guangzhou und Lagos eingetauscht habe...









Der Flug war dieses Mal genau wie beim ersten Mal, nur wusste ich vorher was auf mich zukommt, was einen großen Unterschied macht.
Im Hotel angekommen war es bereits nach Mitternacht.
Ich ging direkt schlafen um in den neuen Rhythmus rein zukommen.
Am nächsten Tag ging es dann per Taxi zum Banyun Berg Resort, einem Berg mitten in der Stadt. Dieser gilt als heilig, da hier bereits zur Ming Dynastie, also noch vor der Zeitrechnung, Menschen durch den Aufstieg Ruhm und Reichtum erfahren haben sollen.
Für faule Leute wie mich gibt es mittlerweile auch eine Seilbahn, die einen zum Gipfel bringt. 







Oben angekommen konnte ich eine tolle Aussicht genießen. Leider hat Guangzhou wie viele Großstädte ein Smogproblem, sodass es eher diesig war, nichts desto trotz hat sich die Auffahrt gelohnt...

Den Tag konnte ich im nahen Supermarkt abschließen wo ich mich mit chinesischen Süßigkeiten, Gemüse und Gewürzen eingedeckt habe...



Auf Dezember freue ich mich ungemein, ich darf nicht nur vier neue Städte erkunden, sondern bin auch über Weihnachten zuhause und über Neujahr in Chicago :-)


Flug zum Warner Bros. Movie World und allerlei Dinge die man lernt...

Brisbane ist eine Stadt an der Ost Küste von Australien, die bekannt ist für den Koala und Känguru Park, ich habe bereits im Februar diesen Jahres einen Trip dorthin beschrieben.
Nun ging es wieder einmal 14h in diese Richtung.
Wirklich viel zu sehen gibt es in Brisbane außer den Tieren nicht, also begann ich vorab zu recherchieren und ich kam auf einen Freizeitpart, Warner Brothers Movie World. So einen Park gab es in Bottrop früher, mittlerweile wurde dieser an eine spanische Holding verkauft und nennt sich nun nur noch Movie World...



In Brisbane angekommen, hieß es frisch machen und direkt los (man landet früh morgens gegen sechs Uhr). Eigentlich hatte keiner aus der Crew große Lust mit zu kommen, was mich nie sonderlich stört.
Eine Kollegin entschloss sich dann doch, dem normalen Shoppingzwang zu entfliehen und so saßen wir gegen neun im Zug an die Goldcoast von Australien. Knapp zwei Stunden später fanden wir uns vor dem Parkeingang wieder.
Es war unter der Woche, also sehr wenig los.








Wir hatten einen ganz Tag mit den schnellen Achterbahnen und Co Spaß. Man kommt sich vor wie ein kleines Kind in einem großen Spielparadies... eine schöne Abwechslung zum stressigen Alltag.











Am nächsten Tag ging es morgens nach Auckland. Hier war ich bereits dreimal, ich habe die üblichen Touristen Attraktionen durch und konnte so das nass kalte Wetter und den kühlen Wind genießen. Der Wechsel von 30 Grad und Sonne zu 15 Grad und Wind ist nicht immer einfach für den Kreislauf, ist es aber definitiv wert!




Zurück in Brisbane ging es ans Weihnachtsshoppen. Da in Australien die Jahreszeiten gegensätzlich zu Deutschland und dem Rest der Nordhalbkugel laufen, ist dort in unserem Winter Hochsommer mit um die 35 Grad und nur Sonne.
Der Kontrast von Weihnachtsmusik und Tannenbäumen unter blauem Himmel bei angenehmen Temperaturen könnte nicht größer sein.




Auf den 14h Rückflug bin ich ins grübeln gekommen.
Was habe ich bisher nicht alles erlebt. Meine Weltkarte über dem Bett füllt sich stetig mit Zielen und Pfeilen.
Ich habe einmal die Welt umrundet, bin an der Datumsgrenze geflogen und quasi dann zurück ins gestern geflogen.
Ich habe viele neue Kulturen kennen gelernt. Unter anderem dabei festgestellt, dass Asiaten, vor allem Thais und Filipinos bis zu einem gewissen Alter nicht altern. Bis 35/40 Jahre sehen die meisten einfach aus wie 20/25, keine Falte, keine grauen Haare. Danach geht es dann allerdings umso schneller mit dem Altern...

Ich habe gelernt auch mal mit vier Streifen (Kapitän) zu schimpfen und meine Meinung zu sagen. Ich bin zwar immer schon jemand gewesen der zu schnell sagt was er denkt, aber in mancher Situation muss man seine Position verteidigen...

Ich habe gelernt bei stärkster Turbulenz gemütlich zu essen, ohne die halbe Soße auf dem Schoß zu haben. Bei Sinkflug noch schnell Tablets abzuräumen und trotz dem Stress einen Scherz für die Gäste zu haben aber vor allem habe ich gelernt wie man mit Menschen umgeht...

So schwer es manchmal ist, in der Wüste zu leben, umgeben von Mitmenschen anderer Kultur die man absolut nicht ausstehen kann, so dankbar bin ich für die Erfahrungen die bisher sammeln durfte und ich freue mich auf jede neue die dazu kommt...

Sonntag, 2. November 2014

Shanghai



Zum Geburtstag von Virginia sind wir nach Shanghai geflogen. Für mich ein neues Ziel, neue Eindrücke, neue Erfahrungen auf die ich schon sehr gespannt war. Zudem hatte ich eine tolle Reisebegleitung dabei, denn Virginia war auf dem Flug auch mit dabei.
Wir hatten uns den Flug gewünscht, um in Shanghai ihren Geburtstag zu feiern. Nach einem angenehmen Flug kamen wir Nachmittags in China an, eines fiel direkt auf: obwohl es erst 16Uhr war, schien es wie Abend, es war dunkel und trüb, erste Anzeichen vom Smog.
Das Wetter war uns nicht wohl gesonnen, es regnete aus leibeskräften von Ankunft bis Abflug, aber wofür gibt es Schirme....



Das Hotel in Shanghai gilt als das Beste im Airbus 380 Streckennetz, dementsprechend hoch waren die Ansprüche. Diese wurden auch erfüllt, ein großes Zimmer, wie man es sonst nur als Junior Suit bezeichnen würde, eine Badewanne die mich ausnahmsweise komplett beherbergen konnte und eine Regendusche sind nur einige der Annehmlichkeiten dort...




Der erste Weg am Abend führte zu einem Restaurant im Financial District von Shanghai, gut 15 Autominuten vom Hotel entfernt. Din Tai Fung ist eine Kette, die in Asien stark verbreitet ist. Hier gibt es Dim Sum (kleine Teigbällchen ähnlich Maultaschen) in allen Variationen, von herzhaft bis süß. Das Besondere: diese werden im Bambuskorb gedämpft und kommen so nach Sorte sortiert an den Tisch. Dazu bestellt man sich Beilagen und Suppe...
Den Knaller des Abends brachte ich direkt vor der Bestellung. Ich kann drei/vier Brocken Chinesisch. Da es draußen regnete brachte uns die Dame vom Empfang eine extra Stuhlhusse um meine Regenjacke abzudecken und mich nicht nass zumachen. Ich wollte höflich sein und mich auf Mandarin (Hochchinesisch) bedanken, also xiexie sagen, leider ergriff die Müdigkeit mein Gehirn und ich verabschiedete sie stattdessen mit einem freundlichen Auf wiedersehen -> zaijien... Der Lacher des Abends war auf meiner Seite... Wer erinnert sich nicht noch an den Paulaner Werbespot "Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen!" :-D






Gut gestärkt ging es zurück in den Regen und zum Ritz-Carlton im Zentrum des Viertels. Oben auf dem Dach gelegen befindet sich die FLAIR Bar, eine Lounge Bar mit toller Aussicht, zumindest bei klarem Wetter. Hier ließen wir den Abend ausklingen.











Am nächsten morgen ging es dann an unser Sightseeing Programm. Der Regen kam und ging, was uns nicht davon abhielt trotzdem draußen alles zu erkunden.
Per Metro ging es zuerst in den bekanntesten Underground Market in Shanghai, in dem alle möglichen Dinge zu ganz wenig Geld verkauft werden, wenn man zu handeln weiß. Hier verschafften wir uns einen Überblick über Preise und Angebot, fuhren dann weiter zum Höhepunkt des Tages: dem TianShan Tea Market.



In diesem Gebäude, welches einem Tempel ähnelt, gibt es Tee und Zubehör in 150 verschiedenen Läden...
Durch Zufall gerieten wir an einen kleinen Stand, in dem man uns die Kunst des Tee aufgießens erklärte und in dem wir schließlich Schwarz- und Grüntee kauften.











Weiter ging es durch die versch. Stadtviertel hin zum Klamottenmarkt, auf dem ich ein Teeset erstand. Hier ging es auf vier Etagen relativ chaotisch zu, man wird an jeder Ecke angesprochen, um etwas zu kaufen, teilweise laufen einem die Menschen auch hinterher... Verhandeln muss man überall sonst zahlt man den Touristenpreis, der mehr als übertrieben ist...
Wir haben es geschafft, Leute von 600 auf 80 runter zu handeln, was immer noch viel Geld ist, vor allem für China. Als Vergleich: 80 Yuan sind in etwa 10 Euro...






Weiter ging es von hier aus zu The Bund, einer Art Promenade am Ufer mit tollem Blick auf die Skyline. Der Regen hatte kurz aufgehört und so hatten wir die Möglichkeit gute Bilder zu machen.





Zurück zum letzten Punkt des Tages: zum Underground Market zurück. Wir hatten tagsüber viele Preise sammeln können und wussten nun wie wir mit den Leuten verhandeln müssen um das zu bekommen was wir wollten.
So kam es zu einer lustigen Anekdote: Morgens, bei unserem ersten Besuch waren wir in einem kleinen Laden mit allerlei Krimskrams. Ich hatte mir ein Set mit Essstäbchen ausgesucht und wollte nur den Preis wissen. Sie fing bei 150 Yuan an, ich dankte und wir verließen den Laden. Sie schrie uns "hundred!" hinterher, wir gingen weiter. Ganz verzweifelt kam dann der Schrei "EIGHTY!!". Die Frau wollte wirklich verkaufen...
Abends dann sind wir wieder zu ihr und ich habe dort eine Reihe von Dingen gekauft, u.a. die Stäbchen. Wir fanden sie so lustig dass wir ein Foto machen mussten...



Eher negativ fiel eine andere Dame auf. Virginia hatte nach Taschen Ausschau gehalten und wir waren bereits am Verhandeln. Startpreis war 1080 Yuan gewesen, viel zu viel für eine Fake Tasche, die garantiert nach ein paar Mal tragen einen Mangel haben würde...
Die Verhandlung ging auf 350 runter, aber wir entschlossen uns trotzdem zu gehen.
Auch sie rief uns diverse andere Preise entgegen, kam uns schließlich hinterher und begann zu diskutieren. Als wir sagten, wir müssen erst noch schauen und kämen dann vielleicht wieder wurde sie leicht aggressiv...
An der nächsten Ecke entdeckten wir die gleiche Tasche, wesentlich günstiger und kauften dann dort, wo man netter war.





Shanghai war ein tolles Erlebnis und ich würde sehr gerne noch einmal dort hin, ohne Regen aber auch gern mit weniger Smog...



In ein paar Tagen geht es nach Brisbane und Auckland, dann kommen Mama und Heiko für ein paar Tage zu mir. Danach noch einmal nach China, diesmal Guangzhou und einmal nach Lagos und ein flotter München und dann ist der Dezember schon da...